Angesichts der Missbrauchsskandale initiierten vor gut vier JahrenMitveerant die Deutsche Bischofskonferenz und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken in enger Kooperation das Reformprojekt „Synodaler Weg“. Später brachte der Vatikan für die Jahre 2021-2024 das weltweite Projekt „Für eine synodale Kirche. Gemeinschaft, Teilhabe, Mission“ auf den Weg. Die vorbereitende Phase ist weitgehend abgeschlossen, im Juni 2024 erschien das Arbeitsdokument für die Endphase im Oktober 2024. Doch Zweifel am Gelingen des Projekts sind angebracht. Der Papst könnte eingreifen, indem er den Kirchen vor Ort endlich Freiräume bietet, die das Qualitätsmerkmal „synodal“ verdienen. Der hier vorliegende Offene Brief an Papst Franziskus zeigt einige Hintergründe und Zusammenhänge auf. Weiterlesen
Schlagwort-Archive: Missbrauch
Nicht heilig, sondern katholisch III
III. Überwindung der Blockaden
Die Defizite, die sich in der römisch-katholischen Kirche aufgehäuft haben, sind enorm. Sie lassen sich nicht kurzfristig durch taktische Umstellungen, auch nicht durch eine Weltsynode regeln. Zu ihrer Überwindung bedarf es tiefgreifender Strategien, die ein verengtes und verhärtetes Glaubensbewusstsein, die empathielose Mentalität unseres theologischen Denkens, die Struktur der kirchlichen Institutionen sowie viele als selbstverständlich geltende Traditionen ändern. Weiterlesen
Der Preis der christlichen Freiheit Was eine neue gesellschaftliche Relevanz kostet
Die Meldung hat die Bischöfe erschüttert, als ob man sie nicht vorhergesehen hätte. Im Jahr 2022 verzeichnete die römisch-katholische Kirche mehr als 530.000 Austritte und alles steht dafür, dass dieser Trend sich 2023 fortsetzen wird. Offensichtlich hatte man an ein Wunder geglaubt, denn gemäß bekanntem Hierarchenjargon zeigt sich Kardinal Marx über diese Information „zutiefst bewegt“: „Was kann ich tun?“, fragt er sich, „was ist meine Aufgabe? Was ist unsere Aufgabe, unser gemeinsames Wirken?“ Diese Reaktion des neben dem Kölner Kollegen ranghöchsten Katholiken scheint mir phantasie- und orientierungslos. Weiterlesen
Hat die Institution Kirche im 21. Jahrhundert ausgedient?
Die Spatzen pfeifen es von den Dächern: In unserem Kulturkreis stecken die christlichen Kirchen in einer tiefen Krise. Viele Buchtitel bezeugen es, die ich hier wahllos aufreihe: Geht Gott verloren? (F. Ringler), Ehe alles zu spät ist (E. Teufel), Missbrauchte Kirche (W.F. Rothe), Entmachtet diese Kirche – und gebt sie den Menschen zurück (M. Mesrian, L. Kötter), Weiterlesen
Die Reformziele des Synodalen Wegs sind steigerungsfähig
Seit drei Jahren bemüht sich der Synodale Weg [SW] darum, die aktuelle Krise der katholischen Kirche in geduldiger Konsensbildung zu überwinden. Viele TeilnehmerInnen haben diese zeit- und kräfteraubende Arbeit aus freien Stücken auf sich genommen und dafür ist ihnen zu danken. Doch inzwischen werden sie von deutschen, römischen und ausländischen Purpurträgern mit engstirnigen Argumenten massiv kritisiert. Weiterlesen
Testfall für den Synodalen Weg: Macht und Gewaltenteilung in der Kirche.
Die viel beachtete und weitgehend bejahte Auffassung, beide Kirchentümer seien einig in der Rechtfertigungslehre, … scheint ein Strohfeuer gewesen zu sein, das mit dem feinen, aber permanenten Strahl kirchlichen Weihwassers zum Verlöschen gebracht wird.
E. Jüngel, Die Kirche als Sakrament?, ZThK 80 (1983), 432.
Ein innerchristliches Gespräch?
Bei einer genaueren Analyse erschließt sich die Krise der römisch-katholischen Kirche als ein Schwelbrand von mehreren, gravierenden Unkulturen und Missständen, die ineinander verwoben sind. Alle wissen das, doch auch in Reformkreisen wird die Frage nach ihrem gemeinsamen tieferen Grund tunlichst vermieden. Man wagt sie nicht zu stellen, denn sie könnte irritierende, tief eingefleischte Verirrungen in kirchlicher Lehre, Theologie und Disziplin offenlegen. Die Tradition verborgener Missbrauchsverbrechen und einer respektlosen (geistigen und körperlichen) Übergriffigkeit gegenüber Frauen, die hartnäckige Vertuschung bzw. Verharmlosung dieser Untaten durch Kirchenleitungen, die gesetzlich verbürgte Frauendiskriminierung durch Ordinationsverbot wie überhaupt das gestörte Verhältnis zur Sexualität in der offiziellen Moral, schließlich die grassierenden Zerwürfnisse in kirchlichen Gemeinden und Organisationen, – wie kommt das alles zusammen? Weiterlesen
Die Häresie von der heiligen Macht. Wie sich die katholische Kirche neu erfinden muss
Am 1. April 2022 verbreitete Wir sind Kirche folgende Eilmeldung: „Wie wir aus speziellen Quellen erfuhren, hat Kardinal Reinhard Marx, München-Freising, sich soeben entschlossen, seinem Ruf als Reformbischof durch deutliche Taten gerecht zu werden. Angesichts der personellen Engpässe will er die Potentiale all seiner pastoralen Mitarbeiter*innen zugunsten der Gemeinden nun nutzen. Es ist ab sofort allen in der Pastoral Mitarbeitenden erlaubt, zu taufen, Eheschließungen zu assistieren, in Eucharistiefeiern zu predigen, zu beerdigen und in besonderen Fällen, die Krankensalbung zu erteilen. Um eventuell notwendige kirchenrechtliche Änderungen wird er sich dann nachträglich in Rom bemühen.“ Es war ein Aprilscherz mit doppelt entlarvender Wirkung. Zum einen wurde genannt, was selbst gemäß strenger kirchlicher Dogmatik möglich wäre. Zum andern verschwieg selbst Wir sind Kirche die noch entscheidenderen Mängel, dass nämlich zahllose ordinierte Priester unter uns leben, denen aus Gründen der Prüderie und Misogynie die Ausübung ihres Amtes verboten ist und dass zahllose kompetente Frauen unter uns leben, die in dieses Amt berufen werden könnten. Weiterlesen
Trauma – Konstruktionsprinzip einer zeitgemäßen Theologie. Zu einem bahnbrechenden Buch von Michael Pflaum
Als systematischer Theologe beschäftige ich mich intensiv mit Kirchenbildern und Kirchenreform; dabei gehe ich gerne theologiegeschichtlichen, hermeneutischen und ideologiekritischen Fragen nach. Seit 2010 ist das kein langweiliges Geschäft mehr, denn im deutschen Katholizismus wurden unversehens die unsäglichen Verbrechen von Missbrauch und deren Vertuschung auf breiter Front präsent, während die Bischöfe und Insider schon seit 1995, spätestens 2001/02 über den weltweiten Sumpf der Skandale informiert waren. Weiterlesen
Als Bischof noch zu halten?
Am 16.02.2022 erschien in der Südwestpresse ein Interview mit Dr. Gebhard Fürst, dem Bischof von Rottenburg-Stuttgart. Von sich und seiner Diözese zeigte er ein sympathisches Gesicht. Auf ihre Liberalität und Offenheit war sie schon immer stolz und das will sie auch weiterhin bleiben, doch ein solcher Stolz gebiert auch illiberale und selbstgerechte Züge. Doch der Reihe nach. Weiterlesen
Was uns Benedikts Verteidigungsbrief lehrt
Am 8. Februar 2022 hat Joseph Ratzinger auf die Einlassungen des Münchener Gutachtens vom 20. Januar 2022 zweifach geantwortet: Er präsentierte eine juristische Verteidigungsschrift, die von vier Sachkundigen erstellt wurde, sowie einen persönlich gehaltenen Brief. Weiterlesen
Ein Gespenst geht um in der Kirche, das Gespenst ihres geistigen Bankrotts
Und wenn du dich fragst: Warum hat mich das alles getroffen?, so wisse: Wegen deiner großen Schuld
(Jer 13,22)
Mit seiner Präsentation am 20.01.2022 in München hat das jüngste Missbrauchsgutachten von Westpfahl-Silker-Wastl (WSW)[1] Geschichte geschrieben; sofort begann eine bislang unbekannte Austrittswelle. Vier Tage später gestand Joseph Ratzinger seine Falschaussage mit neuen Ausflüchten ein, nach einer Woche übernahm Kardinal Marx die moralische Verantwortung für die Gräuel, die in München-Freising seit 1945 insgesamt 497 dokumentierte Opfer erdulden mussten, die hohe Dunkelziffer nicht eingerechnet. Die hartnäckigen Leugnungen und Relativierungen von Verbrechen, deren Vertuschung und die Vereitelung von Konsequenzen wurden endgültig entlarvt. Weiterlesen
Eine Kultur des Narzissmus. Was wir aus dem Missbrauchsgutachten lernen
Am 20. Januar 2022 legte die Münchner Anwaltskanzlei Westpfahl Spilker Wastl (WSW) ein lange erwartetes und vielbeachtetes Gutachten vor. Auf 1893 Seiten zieht es eine „Bilanz des Schreckens“, in der Hunderte von Missbrauchsverbrechen und deren konsequente Vertuschung seit 1945 zur Sprache kommen; zur Debatte stehen Vorgänge im Erzbistum München-Freising sowie die Einordnung dieser Unheilsgeschichte in das System katholische Kirche. Besondere Brisanz erhält es durch die Ausführungen zum Versagen der Kardinal-Erzbischöfe Joseph Ratzinger, Friedrich Wetter und Reinhard Marx. Weiterlesen
Missbrauch im System – Missbrauch als System? Ein reflektierter Erfahrungsbericht über Zustände in der Römisch-katholischen Kirche
Den Namen wird man sich merken müssen. Wolfgang Rothe ist katholischer Priester. Ab 1987 studierte er an verschiedenen Fakultäten katholische Theologie und suchte Verbindungen mit entschlossen konservativen Kreisen. 1995/96 ließ er sich in St. Pölten zum Diakon und Priester ordinieren. Damals war er Schützling des berüchtigten St. Pöltener Bischofs (1991-2004) Kurt Krenn. Nach seiner Kirchenrechtspromotion an der römischen Opus-Dei-Universität Santa Croce (2002) wurde er Krenns Sekretär, der ihm voll vertraute, später guter Kenner des ebenso reaktionären Bischofs Klaus Küng, der in St. Pölten Bischof Krenn nachfolgte. Als Subregens wurde er 2003 im Priesterseminar unmittelbarer Zeuge des Skandals um kinderpornographische Fotos. Unvermeidlich war in der Folgezeit seine nachhaltige Konfrontation mit Klaus Küng, die letztendlich zum unheilbaren Bruch führte.
Die Besprechung ist zu finden unter:
https://www.feinschwarz.net/missbrauch-im-system-missbrauch-als-system-ein-reflektierter-erfahrungsbericht-ueber-zustaende-in-der-roemisch-katholischen-kirche/
Kardinal Marx überschätzt seine Rolle
Ein Gespenst geht um in Europa –
das Gespenst des Kirchenzerfalls.
Eigentlich sollte mich nach einer Skandalfolge von über 60 Jahren in meiner Kirche nichts mehr überraschen, doch das hätte ich nicht für möglich gehalten. Kardinal Marx, der sprachfreudige, optimistisch agierende Machertyp des deutschen Katholizismus, bietet dem Papst seinen Rücktritt an und steht für eine Schuld ein, in die er weniger verstrickt ist als viele seiner Kollegen. Zwar kommt sein Eingeständnis erst elf Jahre, nachdem in Sachen sexueller Gewalt die Alarmglocken anschlugen, doch es kommt in einem unerwarteten Augenblick; Überraschung gelungen. Weiterlesen
Verdrängte Blockaden der katholischen Kirche
Was die katholische Kirche noch immer verdrängt
I. HANS KÜNGS ERBE
Am 6. April 2021, heute also vor einer Woche ist Hans Küng verstorben. War er Kirchenkritiker? Großer Theologe? Streitbarer Geist? Rastloser Sucher? Alle diese Etiketten greifen zu kurz. Hans Küng war ein Multitalent und glänzender Kommunikator, in der Gregoriana mit einem universalen Wissenskanon ausgebildet. Allerdings war ihm klar: Sämtliche Wissenssysteme waren im Umbruch, auch deren theologische Durchdringung war neu zu leisten. Mit ungeheurer Energie und einer glühenden Leidenschaft wollte er die neuen Grenzen ausloten. Weiterlesen
Macht über die Seelen – Kernkompetenz und Kernproblem des Katholizismus
Die aktuelle Krise der römisch-katholischen Kirche (im folgenden oft „Kirche“ genannt) ist eng verkoppelt mit ihrem inneren und äußeren Machtzerfall, der seit einigen Jahrzehnten vor allem im westeuropäischen Kulturraum offenkundig wird, und er trifft diese Kirche besonders, weil in ihr schon seit der Spätantike ein ausgeprägtes und prominentes Machtdenken herrscht. Weiterlesen
Durchbruch oder trotzige Selbstbeschwörung? – Der Synodale Weg hat sich noch nicht gefunden
Als erster warf Kardinal Marx das Zauberwort in die Debatte und machte damit Eindruck: In Deutschland sollte sich die römisch-katholische Kirche auf einen „Synodalen Weg“ [SW] begeben und damit das durch Missbrauch und Vertuschung verlorene Vertrauen der römisch-katholischen Kirche zurückgewinnen. Die meisten Bischöfe und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken schlossen sich dem Vorschlag an und bald wurden erste Schritte gesetzt. Man erarbeitete eine Satzung, bestimmte die Mitglieder der verschiedenen Gremien und einigte sich auf vier Kernthemen: kirchliche Macht, Sexualmoral, priesterliche Lebensform, Frau in der Kirche. „Wir müssen reden!“, sagte man sich. Wer wollte das bestreiten? Weiterlesen
„Schlafe, mein Prinzchen, schlaf ein!“ Christoph Röhl leistet anstrengende Aufklärung
Auch sechs Jahre nach seinem Rücktritt spaltet Papst Benedikt noch Deutschlands Gemüter. Für die einen ist er ein herausragender Theologe und Bayerns größter Sohn, für andere wurde er zum reaktionären Versager auf dem Papstthron, der an seinem korrupten System zerbrach. Christoph Röhl, britisch-englischer Dokumentarfilmer und mehrfacher Filmpreisträger wurde in Deutschland bekannt durch seine Arbeiten zum Missbrauch in der Odenwaldschule („Und wir sind nicht die Einzigen“) und zum Rücktritt von Kaiser Wilhelm II. („Kaisersturz“). Er hat sich der vielleicht komplexesten Figur des jüngsten deutschen Katholizismus angenommen und mehr als vier Jahre an seinem Portrait gearbeitet. Die Mühe hat sich gelohnt. Weiterlesen
Vom Ungeist theologischer Rechthaberei
Schon am Tag seines Erscheinens erfuhr der Beitrag des Altpapstes so viel empörten Widerspruch, dass sich eine weitere Reaktion zu Inhalt und Qualität kaum lohnt. Statt sich zu ärgern, könnte man sich stellvertretend auch schämen über den Zerfall eines Geistes, der uns in den besten Jahren wenigstens noch in Atem hielt, denn sein Konservatismus und seine Intransigenz hatten noch einiges Niveau. Weiterlesen
Ende der Schweigespirale
Wer physische Gewalt gegen einen Bischof anwendet, zieht sich die Strafe des Interdikts als Tatstrafe zu. Ihm ist es untersagt, Sakramente oder Sakramentalien zu spenden und Sakramente zu empfangen (Can 1370 i.V.m. 1331)
Wegen Missbrauchs muss der erste Kardinal ins Gefängnis; vor 20 Jahren hätte man es noch nicht gewagt, so gegen einen Kardinal vorzugehen. Jetzt geht meine Phantasie ihren eigenen Gang: Wie viele seiner Kollegen müssten ihm Gefolgschaft leisten, wenn ihre Verbrechen bekannt, öffentlich untersucht und geahndet würden? Weiterlesen
Missbrauch der Macht – DNA der Kirche? Eine aktuelle Standortbestimmung
Ein Beitrag zur schweren Krise der römisch-katholischen Kirche. Wie tief steckt sie in der Falle? Warum fällt ihr eine innere Erneuerung so schwer? Viele Faktoren wirken zusammen und es ist nahezu unmöglich, den Beginn des unheilvollen Fadens aufzuspüren. Weiterlesen
Auf dem Weg zu einer synodalen Kirche? Eine Bestandsaufnahme zur Bischofssynode 2018
Die römische Bischofssynode vom 3. bis 28. Oktober 2018 zur Situation der Weltjugend hatte sich viel vorgenommen: Ein dynamisches, für die Kirche zentrales Thema sollte von der wohl einzigen gesamtkirchlichen Institution bearbeitet werden, die es neben einem Konzil gibt. Weiterlesen
Selbstverliebtheit und Machtexzess. Zum Männerbund der römischen Hierarchie
In der römisch-katholischen Kirche rumort es gewaltig. Die Intrigen, die gegen Papst Franziskus gesponnen werden, sind ebenso bekannt wie deren Motive offenkundig. Inner- wie außerkirchlich halten Papstkritiker dessen Politik für eine Katastrophe. Viele sehen ihre eigene Machtposition in Gefahr und setzen deshalb alle vatikanischen und weltkirchlichen Blockadehebel in Bewegung. Weiterlesen
Vom Mühlstein um den Hals
Missbrauch in der römisch-katholischen Kirche
Wer einem Kind Böses antut, ist mit einem Mühlstein um den Hals im Meer zu versenken (Mt 18,6). In diesem Jesuswort verbirgt sich höchste Dramatik um Leben und Tod. Gilt es noch oder sollen wir es als apokalyptische Übertreibung relativieren? Immerhin, viele Missbrauchserfahrungen enden im Suizid. Warum also nicht diejenigen mit dem Tod konfrontieren, die solchen Tod in Kauf nehmen? Weiterlesen
Brief an die Iren: Not erkannt, Ausweg verfehlt
Bestandssicherung neuer Visionen
1. Ein eindringlicher Brief
Der Papst hat der irischen Kirche einen eindringlichen Hirtenbrief geschrieben. Anders als in einer Enzyklika wendet er sich an die Kirche nur eines Landes und anders als in den großen Lehrschreiben geht es hier um kein umfassendes Lehrthema, sondern um einen Skandal. Zwar schwelt er schon seit Jahren, aber jetzt ist er in unerwarteter Härte explodiert. So ist die päpstliche Sorge in jedem Abschnitt zu spüren: Das Übermaß der Verbrechen, Missbrauch und sadistische Exzesse haben auch ihn erschüttert. Er sieht die irische Kirche in einer tiefen Krise und die Kirchen anderer Länder schließt er wohl ein. Weiterlesen
Korpsgeist und Körper
Sexueller Missbraucht im Schutz der katholischen Kirche. Erklärungsversuch eines Theologen
Die Canisiusschule in Berlin ist wegen Missbrauchs von Abhängigen ins Gerede gekommen. Und viele fragen sich: Warum ausgerechnet diese Schule? Sie ist als katholische Eliteinstitution bekannt und angesehen. Sie wird geleitet von anerkannten Männern des katholischen Eliteordens schlechthin. Das Debakel passiert ausgerechnet in einer Phase, da sich die katholische Kirche in Berlin auch auf kulturellem und wissenschaftlichem Gebiet ein gutes Renommee aufbaut. 20 % der Schüler sind zudem evangelisch und die Jesuiten gelten auch unter Benedikt XVI. n Weiterlesen