Was macht die Corona-Pandemie mit uns, der Gesellschaft und der Kirche?

 

Einleitung:

  • Bislang liefert die Corona-Krise keine speziellen Einsichten, die es ohne Corona nicht gäbe. Als Katalysator hat sie aber bestehende Versäumnisse, Spannungen und Brüche offenkundig gemacht und verschärft. Hinzu kommt, dass sie zugleich mit anderen Krisenerfahrungen (Klimakrise, Wetterkatastrophen, politische Krisen) die Öffentlichkeit und das private Leben nachdrücklich und weltweit bestimmt. Deshalb können wir dieser Konfrontation nicht ausweichen.
  • Auch sind keine spezifischen Glaubenskrisen oder theologischen Erkenntnisse erkennbar. Die Folgen der Corona-Epidemie zeigen aber: Unsere Sinnfragen bzw. religiösen Herausforderungen sind ungelöster und akuter denn je. Sie betreffen nicht nur das religiöse Leben, sondern auch den profanen Alltag nahezu aller Menschen. Religiöse und säkulare Probleme überkreuzen sich.

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Worte zur Corona-Krise 5: Im Griff der Natur

Liebe Freundinnen und Freunde,
Hilflose vor den Gesetzen des organischen Lebens!

In diesen Tagen entwickelt die Natur in Deutschland eine strahlende Pacht. Innerhalb weniger Tage legen sich die Büsche ein grünes Gewand zu und umgeben uns blau und rosa schimmernde Blumen. In den Gärten blühen Osterglocken und Tulpen auf, am Grab Hölderlins (Tübingen) etwa 900 an der Zahl.

Jetzt wäre die Zeit zu singen: „Geh‘ aus, mein Herz, und suche Freud …!“ Natürlich können wir zu zweit oder im Familienverband die Wohnung verlassen, doch rechte Freude kommt nicht auf, denn diese Natur, die unser Herz erfreut, hält uns zugleich im tödlichen Griff Weiterlesen