Warum wurden Sodom und Gomorrha vernichtet?

Abschied von einem gängigen Klischee

Warum wurden Sodom und Gomorrha vernichtet? Die Antwort vieler Christen und anderer Menschen ist eindeutig: Sodom und Gomorrha waren von Gott verfluchte Nester der Homosexualität, wenn nicht gar des Sex mit Tieren. Doch die Schrift verweist dieses Gerücht in das Reich der Phantasie.

Es stimmt, an vielen Stellen der jüdischen und christlichen Heiligen Schriften taucht Sodom (manchmal mit Gomorrha verbunden) auf als Chiffre für Unheil und Untergang, für Gottes gerechte Strafe an gottlosen Zuständen. Unklar ist nur, was diese gottlosen Zustände wirklich waren. Genau dies beflügelte die Phantasie von Sittenhütern offensichtlich über die Maßen. „Sodomie“ lautete das elastische Füllwort, in das man alle perversen Vorstellungen stecken konnte, die zur Verfügung standen. So galt Sodomie lange als Oberbegriff für alle sexuellen Beziehungen außerhalb einer gültigen Ehe zwischen Mann und Frau, schloss also auch die Unzucht mit Tieren (Zoophilie) ein, so etwa im Preußischen Landrecht von 1794, das lange Zeit in den deutschen Staatsgebieten gültig war und für das moralische Bewusstsein eine starke Tiefenwirkung entfaltete.

Diese Zeiten, so könnte man argumentieren, sind lange vorbei. Im Jahr 1868 wurde zum ersten Mal der Begriff der Homosexualität geprägt. Er zeigte, dass man jetzt nicht mehr von einzelnen Handlungen, sondern von persönlichen Neigungen und Identitäten her argumentierte. Jetzt wurde Homosexualität zur Eigenschaft von Menschen, dies mit gefährlichen Folgen. Denn nicht mehr ein bestimmtes Handeln, sondern Menschen waren jetzt pervers. Alle Aggressivität richtete sich nicht mehr gegen Verfehlungen, sondern direkt gegen Personen. Von Michel de Foucault stammt das geflügelte Wort: „Der Sodomit war ein Gestrauchelter, der Homosexuelle ist eine Spezies.“ Wenn heute die Frage nach Homosexualität ins Zentrum der Diskussion gerückt ist, sollte dieser Hintergrund nicht übersehen werden. Primär geht es nicht mehr um die Beurteilung bestimmter Handlungen, sondern um bestimmte Neigungen und – schlimm genug – über die moralische Einordnung ganzer Biographien, unabhängig von der Frage hier sekundären Frage, ob diese Neigungen als erworben, als angeboren oder als Element biographischer Erinnerungen gelten[1]. Dies hat auch die exegetischen Diskussionen verändert, die Frage also, was aus der Schrift zur Beurteilung der Homosexualität zu lernen ist.

  1. Sodomie – ein unaufgeklärter, innerkatholisch noch virulenter Begriff

Doch einfacher ist die Diskussionslage nicht geworden, erst recht nicht in der römisch-katholischen Kirche, die nach wie vor profilierte Meinungen vertritt. Am 6. Juni 2015 soll Papst Franziskus in einem vertraulichen Treffen empört vom „Drama der Sodomie“ gesprochen haben. Jetzt war der Begriff zwar von zoologischen Assoziationen befreit. Doch Franziskus setzte sich mit einer „Homo-Lobby“ auseinander, die im Vatikan existieren soll. Der Gesamtzusammenhang der daraus entstandenen Diskussion lässt den Schluss zu: Unterschwellig oder ganz offen lebt in den Denkstuben des katholischen Lehramts immer noch ein Bild von Sodomie und Homosexualität, das den Unterschied zwischen „Straucheln“ und „Spezies“ noch nicht verarbeitet hat, also immer noch Äpfel mit Birnen vergleicht. Der Papst schließt in diesen Problemkomplex noch die Pädophilie mit ein, die im katholischen Raum einer völlig gesonderten Aufarbeitung bedürfte, aber von Fragen der Homosexualität strikt zu unterscheiden ist. Denn für die Beurteilung der Homosexualität kann aus diesen Vermischungen nichts Gutes folgen.

Dieses Problem bleibt aber nicht auf die katholische Kirche beschränkt, denn ganz allgemein bleiben „Sodomie“ und das, was in Sodom geschah, im traditionell religiösen Sprachgebrauch massiv von archaischen Affekten besetzt. Sodomie und seine diffusen Vorstellungen übertragen sich deshalb auf eine pseudomoderne Rede von Homosexualität, die die eheliche Zeugung von Kindern immer noch zur ausschließlichen Norm hat, also biologistisch denkt. Zudem bedeutet Sodomie noch heute in verschiedenen Sprachräumen Unterschiedliches. Das Lexikon für Theologie und Kirche[2] fasst diesen Bestand gut zusammen: Sodomie bezeichnet im deutschen Sprachraum sexuelle Praktiken zwischen Mensch und Tier (Zoophilie). Hinzu kommen im angelsächsischen Sprachraum homosexuelle Praktiken, im Italienischen Analverkehr, Oralverkehr, wechselseitige Masturbation und coitus interruptus. Einer mittelalterlichen Tradition zufolge hat der Analverkehr immer noch ein großes Interesse; erbietet zur männlichen Homosexualität wiederum eine leichte Brücke.

Als leitendes Motiv dieser Ausprägungen nennt das Lexikon die Tendenz, „den relativ plastischen menschlichen Geschlechtstrieb auf ‚natürlich‘-legitime Ausdrucksformen zu begrenzen und als ‚widernatürlich‘ empfundene Formen … kulturell-rechtlich, letztlich religiös, zu tabuisieren“. Was aber gilt als natürlich-legitim? Das eben, was den sexuellen Neigungen der Mehrheit entspricht. Kürzer gesagt: „Sodom“ wird zum irrationalen, gerne mit Schmutz und Unordnung assoziierten Sammelbecken aller Tabuisierungen und Ängste, mit denen die westliche Kultur die Sexualität im Laufe der Jahrhunderte belegt hat. Dabei hat die Psychologie mit hinreichender Gewissheit entdeckt, dass diese Ängste auch Folge eines Selbstschutzes sind, mit dem wir uns vor eigenen ungeliebten Anteilen bewahren.

Dass es solche Ängste schon zu neutestamentlichen Zeiten gegeben hat, lässt sich bezweifeln, denn die moderne Frage spielt in biblischen Zeugnissen kaum einer Rolle. Doch seit dem 2. Jahrhundert dringt in den christlichen Raum eine Leibfeindlichkeit ein, die ursprünglich in gnostischen und manichäischen Strömen zu Hause ist. Der Leib gilt, knapp gesagt, als Gefängnis der Seele. Über die genauere Kultivierung und Steigerung dieser Spiritualität ist hier nicht zu reden. Unbestreitbar aber ist: Die Phobie vor Sinnlichkeit und Sexualität, vor ihrem Chaos und vitalen Lebenswillen, diese Phobie hat sich in zeitgenössischen Kirchendokumenten (z.B. im Katholischen Katechismus) neu durchgesetzt; die Verurteilung der Homosexualität wird zum Kennzeichen christlicher Lebenshaltung hochstilisiert. Bibeltreue Christinnen und Christen schließen sich in Europa und in den USA diesem Trend gerne an.

Doch zu Unrecht wird er in biblische Texte hineingelesen. Schon ein kurzer Hinweis auf bekannte Lasterkataloge des Neuen Testaments kann das verdeutlichen. So polemisiert Paulus (1 Kor 6,10) gegen allerlei finstere Auswüchse eines sündigen Lebens und im Lasterkatalog von 1 Tim 1,10 werden sie in geringer Variation wiederholt. Hinzu kommt eine Aufzählung von Lastern im Galaterbrief (5, 19-21). Die umfassendste Aufzählung ist im berühmten 1. Kapitel des Römerbriefs zu finden. Interessant ist jedoch: alle diese Aufzählungen, auch die des Römerbriefs, achten zwar auf ein gottgefälliges Sexualverhalten, doch sind sie von einer Verurteilung der Homosexualität weit entfernt[3].

Bleibt noch eine zentrale Beweisstelle aus dem genannten Römerbrief (Röm 1,26f), denn auf den ersten Blick prangert er die „entehrenden Leidenschaften“ von weiblicher und männlicher Homosexualität als primäre Folge einer sündigen Grundhaltung gegenüber Gott massiv an; Homosexualität scheint hier ins Zentrum menschlicher Sündigkeit zu rücken. Allerdings fällt zum einen die Tatsache auf, dass im nachfolgenden Lasterkatalog von Homosexualität keine Rede ist (s. Anm. 2). Zum andern führt Paulus homosexuelles Handeln nicht als Alltagsverhalten, sondern als ein ausgesprochen religiöses Handeln in die Diskussion ein. Er erklärt, für zeitgenössische Leser ziemlich unerwartet: „Sie [die nichtjüdischen Menschen] beteten das Geschöpf an und verehrten es anstelle des Schöpfers – gepriesen ist er in Ewigkeit.“ (1,25) Doch Menschenanbetung hat mit Homosexualität wenig zu tun. Vielmehr begegnen wir einer jüdischen Polemik gegen heidnische Religionspraxis. Paulus argumentiert in einem ausgesprochen sakralen Kontext; offensichtlich hat er sakrale Sexualhandlungen im Visier, die gemeinhin als Tempelprostitution umschrieben werden.

Deshalb überzeugen die vielfach vorgelegten Auslegungen, die die paulinische Kritik auf (homosexuelle) Tempelpraktiken einschränken. Dabei kann man ruhig zugeben, dass Paulus in seiner kleinasiatischem Heimat oder in Rom profanes homosexuelles Verhalten, sofern es in der Öffentlichkeit auffiel, keinesfalls als Vorbild gegenseitiger Treue und Verantwortung erfuhr; dazu gab es keine institutionellen Bedingungen. Doch können wir diese Diskussion ruhig den Fachleuten überlassen. Eine Deutung aus konkret verifizierbaren Kontexten heraus wird wohl nie mehr möglich sein; wir wissen zu wenig. In jedem Fall kommt auch dieser reformatorisch bedeutsamen Schlüsselstelle keineswegs jene Beweiskraft zu, die man ihr später immer wieder zugeschrieben hat. Sie gibt keinen Anlass, Homosexualität zum Kernbestand einer sündigen Verkehrung hochzustilisieren. Hätte sich Paulus mit homosexuellem Verhalten auseinandersetzen wollen, hätte er sich wohl unmissverständlicher geäußert. Das gilt übrigens für alle Bibelstellen, die sich heranziehen lassen.

Möglich wurde die dramatisch fehlgeleitete Schriftauslegung, weil (nicht nur) die offizielle katholische Sexualmoral immer noch ein mittelalterliches, vormodernes, wissenschaftlich unaufgeklärtes Konzept von Naturrecht mit sich schleppt. Faktisch setzt dieses unkritisch einen allgemeinen Majoritätsinstinkt voraus und liest mit dieser Brille die zitierten Stellen, die Geschichte von Sodom eingeschlossen, als Verurteilung von Homosexualität. Kinder werden von Mann und Frau innerhalb einer legitimen Ehe gezeugt, alles andere ist Unzucht. Diese extensiv definierte „Unzucht“ ist um der Betroffenen willen nicht hinnehmbar. Schlimmer noch, ein römisches Schlüsseldokument der römisch-katholischen Schwulenpolemik (Persona Humana, 1975, Nr. 8) erdreistet sich die Gleichstellung von Homosexualität mit den „Knabenschändern“ oder „Lustknaben“ von 1 Kor 6,10 und 1 Tim 1,10. Im Jahr 2000 versucht der vom damaligen Glaubenspräfekten J. Ratzinger inspirierte Katholische Katechismus (2357-59), die gesamte Diskussion zu ersticken. Er erklärt, die kirchliche Überlieferung habe stets erklärt „dass die homosexuellen Handlungen in sich nicht in Ordnung sind“. Als Begründung nennt er aber nur einen Text aus dem Jahr 1975, so als hätte in diesem Jahr die kirchliche Tradition begonnen. Die Betroffenen müssen solche Ausführungen als bewusste Irreführung und als Unfähigkeit zum Gespräch erfahren. J. Ratzinger wusste aber sehr wohl, warum er sich gerade zu diesem Satz verstieg. Denn wenn die kirchliche Überlieferung beständig an einer solchen Position festhält (so das 2. Vaticanum), kommt ihr eine unfehlbare Qualität zu, die keine Diskussion mehr zulässt. Transparent, überzeugend und an der Wahrheit interessiert kann man eine solche Moralpolitik schwerlich nennen. Doch hält sie wohl an, solange der Zölibat die unerbittliche Lebensregel des gesamten Klerus bleibt. Das römische Lehramt sollte sich allmählich überlegen, wie es langfristig diesen massiven Missbrauch seiner geistlichen Autorität nach innen und nach außen korrigieren und wieder gutmachen kann.

  1. Was versteht die Bibel unter der Chiffre Sodom?

Sodom und Gomorrha sind an vielen Stellen der Bibel zur Chiffre des Unheils geworden; das hat bis heute seine Nachwirkungen. Doch aus den genannten Gründen ist diese Chiffre heute von sexuellen Phobien gesteuert. In der Bibel ist dies keineswegs der Fall, und dies, wie sich zeigen lässt, aus gutem Grund. Ich beginne mit einigen verstreuten Verweisen auf diese Städte des Unheils und komme schließlich auf die Geschichte von Sodom und Gomorrha selbst zu sprechen.[4]

Zu beginnen ist mit der Entdeckung, dass der Untergang der Städte nicht einfach von den Vorgängen der Sodom-Erzählung selbst abhängt. Für Jahwe stand deren Zerstörung schon vor diesen Ereignissen zur Debatte. Offensichtlich gab es dafür andere, nie präzis genannte Gründe, sonst hätten die beiden Jahweboten die Stadt ja überhaupt nicht besucht. Sie wollten letzte Erkundungen einziehen, denn „die Klage über Sodom und Gomorrha ist groß, und ihre Sünde wiegt schwer“. (Gen 18,20) Allgemeiner lässt sich der Vorwurf nicht formulieren. Auch die Bitte Abrahams um eine Verschonung der Stadt nennt keine näheren Gründe, denn er verhandelt nur über die Anzahl der „Gerechten“, die Jahwe noch umstimmen könnten. Die Stimmung erinnert an die Ankündigung der Sintflut. Offensichtlich gilt Sodom als klischeehaftes Synonym für eine sündige, gottverlassene Stadt, so wie es später in der Geheimen Offenbarung Babylon sein wird. „Die Leute von Sodom waren arge Sünder und Frevler wider Jahwe.“ (Gen 13,13)

Konkreter wird der Prophet Ezechiel, der Sodom Samarias „kleine Schwester“ nennt. Er wirft der Stadt Prunksucht, arrogantes und unsoziales Verhalten vor[5]. Ezechiels Kritik ist sozialkritisch orientiert. Sie trifft sich mit dem Propheten Amos, den wichtigsten Sozialkritiker seiner Zeit. Er entfaltet gegen das unsoziale Verhalten Samarias eine breit ausladende Rede, ruft Israels kollektive Erinnerung an die vielen Strafen auf, die Jahwe je geschickt hat: Hungersnot, Dürre, Kornbrand, Heuschrecken, Pest, die Zerstörung von Sodom und Gomorrha[6], um so Samaria zu zeigen, dass es keine Rettung verdient hat. Sodom und Gomorrha sind zur Chiffre, zum allgemeinen Symbol des Untergangs geworden.

In diesen Rahmen sind die Jesusworte der Evangelien einzuordnen. Offensichtlich war die Erinnerung an Sodom und Gomorrha dem Gedächtnis seiner Zeit tief eingebrannt. Sodom (bisweilen neben Gomorrha) werden gleich siebenmal genannt; es ist zum Bild apokalyptischer Verwüstung schlechthin geworden; doch es fehlen alle näheren Hinweise auf den Grund dieses Untergangs, vielmehr zeigt sich jetzt ein apokalyptischer Horizont: „Es wird dem Lande Sodom und Gomorrha am Tage des Gerichts erträglicher ergehen …“ (Mt 10,15; vgl. Lk 10.12). Die Drohung gilt den Städten Chorazin, Bethsaida, Kapernaum (Mt 11,24). Nähere Gründe für den Untergang sind auch hier nicht zu erfahren. Sodom fungiert inzwischen als stehende Drohformel, als Hinweis auf das Ende der Zeiten schlechthin. Deshalb kann sich in Lk 17,28-30 auch die begleitende Situationsbeschreibung ändern. Es geht nicht mehr prophetisch um sündiges Verhalten, sondern apokalyptisch um den plötzlichen Einbruch des Weltendes. Die Menschen werden aus ihrem normalen Alltag herausgerissen: „Ebenso ging es in den Tagen Lots zu: Sie aßen, sie tranken, sie kauften, verkauften, sie pflanzten, sie bauten; an dem Tag aber, da Lot aus Sodom hinausging, regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel und vertilgte alle. Auf gleiche Weise wird es an dem Tage sein, da der Sohn des Menschen sich offenbart.“ Moralische Kategorien spielen hier keine Rolle mehr, sexuelle hatten nie eine Rolle gespielt[7].

Oder doch? Eine Ausnahme bildet eine Stelle im Judasbrief. Zum ersten und zum einzigen Mal ist im Blick auf Sodom ausdrücklich von „Unzucht“ die Rede (Jud 6,7). Doch gemeint ist die mythisch abstruse Unzucht zwischen Engeln und Menschen, die man kaum als Homosexualität, sondern als höchste engelhafte Hybris oder kosmisches Chaos qualifizieren kann[8]: Die Deutung von Jud 6,7 wirkt einigermaßen hilflos und hat keine Nachfolger gefunden.

Das Ergebnis ist erstaunlich. Kein einziger Verweis entdeckt im Sodombericht einen Verweis auf sexuelles, gar auf eine homosexuelle Beziehung. Doch aus welchen Gründen gilt genau diese Geschichte als Kronzeuge für eine Tabuisierung der Homosexualität? Es ist Zeit, den zentralen Bezugstext selbst unter die Lupe zu nehmen.

  1. Sodom: Die Untergangsgeschichte von Genesis 19,1-26

Die Erzählung vom Untergang von Sodom und Gomorrha unter einem Regen von Feuer und Schwefel schildert ein verstörendes, doch sicher kein historisches Ereignis. Es ist eine konkrete und anschauliche, wirklich spannende, aber auch irritierende Geschichte, weil sie vielfältige Signale von Tod und Zerstörung aussendet, in sich aber nicht abgerundet ist. Assoziationen an die Geschichte von der Sintflut liegen nahe, Ungereimtheiten und Rätsel bleiben. Offensichtlich ist die Erzählung an keinem kausalen narrativen Zusammenhang interessiert, eher an der Darstellung eines archaisch-symbolischen, vielfältig paradoxen, unmittelbar von Gott geleiteten Vorgangs.

Man erinnert sich: Im vorhergehenden Kapitel des Genesisbuchs (18,1-22) hatten drei erstaunliche Männer, sozusagen aus dem Nichts auftauchend, Abraham bei den Eichen von Mamre besucht. Sie waren geheimnisvoll, denn sie brachten eine göttliche Kunde, indem sie dem Abraham und seiner schon gealterten Frau Sarah einen Sohn versprachen. Geheimnisvoll waren sie auch deshalb, weil diese Drei unversehens wie eine einzige Person agierten und sprachen, und doch wieder zu dritt das Zelt Abrahams in Richtung Sodom verließen, deren Untergang schon vor den unheilvollen Ereignissen beschlossen war. In Sodom kommen sie schließlich nicht als drei Männer, sondern als zwei göttliche Boten an (in manchen Übersetzungen „Engel“ genannt), die wiederum wie Männer aus Fleisch und Blut agieren.

Lot, der Bruder des Abraham, der seit kurzem in Sodom wohnt, also ebenfalls ein Zugereister ist, bietet den beiden Männern/Engeln gastliche Unterkunft. Doch noch am ersten Abend tauchen männliche Gestalten aus Sodom, taucht bald alles Volk der Stadt und der Umgebung auf. Man fordert die beiden Gäste heraus, denn sie wollen sie „erkennen“. Möglicherweise steht dieser Begriff symbolisch für sexuelle Kontakte (was in der Bibel oft der Fall ist), möglicherweise wollen die Männer von Sodom mit ihnen nur eine aggressiv konnotierte „Bekanntschaft“ machen. Gutes verheißt dieses Begehren in keinem Fall, denn Lot wehrt sich im Namen der Gastfreundschaft und bietet der Menge stattdessen seine noch jungfräulichen Töchter an. Doch die beiden engelhaften Männer bereiten dem Spuk ein Ende, indem sie das Volk mit Blindheit schlagen. Von den beiden Engeln dazu aufgefordert, flieht Lot am nächsten Morgen mit seiner Familie. Sodom wird, wie bekannt, mit Feuer und Schwefel vernichtet. Die beiden Männer aber treten so endgültig von der Erzählbühne der Vätergeschichten ab, wie sie kurz zuvor aufgetaucht sind.

Man hat darauf hingewiesen, dass diese beiden Engelgeschichten in Inhalt und Struktur eng miteinander zusammenhängen. Die Abrahamgeschichte endet mit der Schwangerschaft der Sarah, am Schluss der Lot-Geschichte erstarrt eine Frau zur Salzsäule. In Mamre kann Abraham jetzt zu beider Freude seiner Frau nahekommen, in Sodom zeichnet sich ein Nahekommen mit gefährlichen Folgen Tode ab. Abraham und Sarah wird ein Erkennen zuteil, das Leben schafft, das Volk von Sodom wird mit Blindheit geschlagen. In der ersten Geschichte werden Zukunft und Heil, in der zweiten Untergang und Unheil verkündet. In der ersten wird Gastfreundschaft vorgelebt, geradezu gefeiert, in der zweiten wird Gastfreundschaft geschändet. Vieles spricht dafür, dass die beiden Geschichten so komponiert sind, dass sie einander entsprechen wie Licht und Dunkel, wie ein verheißungsvolles Tages- und ein hoffnungsloses Nachtgeschehen, wie Jahwes Fähigkeit zum Aufbauen und seinem Vermögen, das Böse nieder zu reißen. Der Subtext der beiden Geschichten lautet also: Verheißung und Strafe, Leben und Tod im Angesicht Gottes. Von diesem gemeinsamen Thema aus gesehen hätte das Schlüsselwort „erkennen“ keine sexuelle Bedeutung; es wäre eher mit „in Beziehung treten“ oder „einander Nahekommen“ zu übersetzen, und die inneren Ungereimtheiten der Geschichten lösen sich von gemeinsamen Subtext her auf; Gottes Handeln ist nur in Paradoxen darzustellen. Dieses Grundthema ist von der Behandlung einer sexuellen Spezialfrage sehr weit entfernt.

Auch ein zweiter Zusammenhang ist für die Auslegung wichtig. Diese Sodomgeschichte ist (zum Teil bis in die Wortwahl hinein) einer anderen, nach Ausweis der Fachleute älteren, in sich schrecklichen Geschichte nachgebildet. Nachgestaltet wird die Erzählung des Richterbuchs 19,16-30. Es berichtet von einem alten Mann in Gibea, seinerseits ebenfalls Fremdling, der einem durchreisenden Leviten gerne Unterkunft gewährt. Auch hier kommen Männer aus der Stadt, wollen am Gast ihren Mutwillen auslassen, erhalten stattdessen die Tochter des Gastherrn und die Nebenfrau des levitischen Gastes. Letztere wird die ganze Nacht hindurch vergewaltigt, bis sie bei Tagesanbruch vor der Tür des Gastherrn leblos zusammenbricht. Der Levit nimmt sie bzw. ihren Leichnam mit nach Hause, um später in einem fürchterlichen Akt ihren toten Körper zu zerstückeln und den zwölf Stämmen zum Erweis dieser Grausamkeit zuzuschicken ‑ was schließlich zum Auslöser eines Krieges wird. Man kann davon ausgehen, dass die Leser der Sodomgeschichte diese noch grausamere und detailliertere Geschichte von Gibea, Zeichen einer aus den Fugen geratenen Zeit, kannten.

Zurück zur Geschichte von Sodom. Was war also geschehen? Der genaue Inhalt lässt sich nicht mehr hinreichend rekonstruieren; vielleicht besteht dazu gar keine Notwendigkeit, denn das konkrete Gesamtszenario, ohnehin von einem theologisch übergreifenden Sinn unterlegt, lebt vom Modell der bekannten Gibeageschichte. Klar ist, dass die Gibeageschichte – den besprochenen Verweisen auf Sodom vergleichbar – mit keinem Wort auf spezifisch homosexuelle Handlungen abhebt. Zwar will man es auch im Richterbuch dem Gast des Fremdlings zeigen, doch diese Machtdemonstration führt zu einer wüsten und exzessiven Vergewaltigung, die in Sodom dann verhindert wird. In Sodom wird die Schilderung des Mobs schon als Klischee eingesetzt, denn konkret ist es schwer vorstellbar, dass alle Männer und dass das ganze Volk Sodoms ein homosexuelles Begehren zeigen. Außerdem wäre Lots höchst unmoralischer Kompromissvorschlag zur Güte sinnlos: homosexuelle Männer ließen sich nicht durch die Massenvergewaltigung von drei jungen Frauen befriedigen; dieses Angebot ist deutlich dem Geschehensverlauf des Richterbuchs nachgebildet.

Wer zudem aus der Sodomgeschichte eine moralische Verurteilung der Homosexualität herauslesen will, muss aus ihr auch schließen, dass nach Meinung der Bibel ein Vater seine Töchter zum sexuellen Genuss freigeben darf, um Schlimmeres zu verhindern. Das wäre absurd. Hätte diese Geschichte homosexuelles Verhalten ausdrücklich verurteilen wollen, dann hätten die Erzähler nicht ausgerechnet die Kernfrage selbst im Unklaren gelassen, sondern klar geredet. Die Vorlage des Richterbuchs hätte sich nicht dazu geeignet, daraus ein Lehrstück gegen Homosexualität zu konstruieren. Als eine Minderheit, die Homosexuelle nun einmal sind, hätten sie nie und nimmer einen Volksauflauf inszeniert, vielmehr hätte sich ein Mann vielleicht einen unbemerkten Zugang zu gleichgesinnten Männern verschafft und diese wären für ihr Fehlverhalten bitter bestraft worden. Aber eine solche Geschichte ist in der Bibel nirgendwo zu finden.

Wie aber ein Blick auf die undurchsichtige Geschichte und deren Vergleich mit der Gibeageschichte zeigt, wird in Wirklichkeit ein anderer Aspekt verhandelt. Zur Debatte stehen kein homosexuelles Verhalten, sondern die Verletzung der Gastfreundschaft und die Gewalt gegenüber Dritten, die sich auch in sexuellem Verhalten äußern kann, konkret: um das Szenario einer Vergewaltigung zur Demütigung des Fremden. Genau diese Stimmung spiegelt den Fremdenhass wider, der in der Geschichte unvermittelt gegen Lot aufflammt: „Kommt da so ein Fremder daher und will sich zum Richter aufspielen“ (19,9) und wagt er es noch, weitere Freunde einzulassen. Dies scheint mir der einzige Satz zu sein, der neu in die Textvorlage von Gibea eingefügt wurde. Eine sexuelle Komponente ist also nicht ausgeschlossen, aber sie erscheint als Teil einer kollektiven Vergewaltigung, in Kriegen und in Männergesellschaften keine Seltenheit. Sie hat mit Homosexualität nur wenig zu tun. Die massiven Kritiker der Homosexualität täten gut daran, ihre Energien auf die Kritik von Respektlosigkeit gegenüber Dritten und von Gewalt umzulenken.

  1. Jonatan und David

Das Ergebnis ist, wie mir scheint, eindeutig und wird vom Konsens vieler Fachleute bestätigt. Niemand hat das Recht, die Untergangsgeschichte von Sodom als eine Strafgeschichte gegenüber homosexuellem Verhalten zu lesen. Das ergibt sich aus der Geschichte selbst, aus ihrem Zusammenhang mit der Gibeageschichte und aus der Art, wie sie in den biblischen Schriften verstanden wird. Es wäre die Aufgabe von Psychologen, von Literatur- und Mythenspezialisten, diese in Vielem geheimnisvolle Erzählung weiterhin zu dekodieren, doch zur Legitimierung einer heute noch grassierenden Homophobie taugt sie ebenso wenig wie jenes bekannte und mit Todesstrafe bewehrte Verbot von Lev 18,22 (vgl. 20,13): „Du sollst nicht mit einem Mann schlafen, wie man mit einer Frau schläft.“ Nach Meinung der Fachleute umschreibt der Zusatz „wie mit einer Frau“ Analverkehr. Auch dieses Verbot hat nur wenig mit Homosexualität, sondern mit dem Analtabu der damaligen Zeit zu tun.[9]

Die Bibel kennt also keine Verurteilung der Homosexualität. Könnte es aber nicht sein, dass Homosexualität an anderen Stellen versteckt, indirekt verurteilt wird? Gefunden wurden die Stellen noch nicht, und das ist nicht verwunderlich. Wie dem nämlich auch sei, wer solchen Signalen nachspürt, muss wissen: Er transportiert damit einen moralischen Gesichtspunkt in die Schrift, der dort offensichtlich keine Rolle spielt.

Viel besser wäre es, gegenläufige Berichte aufzuspüren. Dazu gehört die Geschichte vom jungen David, der als „wortgewandt und von schöner Gestalt“ geschildert wird. Er kommt an den Hof Sauls, um den von Depressionen geplagten Herrscher aufzuheitern. Das Vorhaben gelingt: „Saul gewann ihn sehr lieb“, denn Davids Zitherspiel erheiterte ihn immer. Sauls innige Zuneigung zu David hat heilende Wirkung. (1 Sam 14,14-23). Dazu gehört auch die schöne Geschichte von Jonatan, der später David in sein Herz schloss. „Und Jonatan liebte David wie sein eigenes Leben. […] Jonatan schloss mit David einen Bund, weil er ihn wie sein eigenes Leben liebte. Er zog den Mantel, den er anhatte, aus und gab ihn David, ebenso seine Rüstung, sein Schwert, seinen Bogen und seinen Gürtel.“ (1 Sam 18,1-4). In der Totenklage Davids um den gefallenen Jonatan heißt es später: „Weh ist mir um dich, mein Bruder Jonatan. Du warst mir sehr lieb. Wunderbarer war deine Liebe für mich als die Liebe der Frauen.“ (2 Sam 1,26).

Das sind starke Worte. Haben sie aber mit Homosexualität zu tun? In der Tat, von einem ausdrücklichen sexuellen Verhalten ist nicht die Rede. Wenn ein heterosexuelles Ehepaar von seiner langjährigen Liebe berichtet, wird auch keine Nachfrage nach Anzahl und Art ihrer sexuellen Begegnungen erwartet. Doch genau das ist der entscheidende Punkt. Auch in der liebenden Beziehung zwischen zwei Männern oder zwischen zwei Frauen geht es zunächst um deren ganzmenschliche Liebe und nicht quasi pornographisch um deren genitale Aktivitäten. Wer also die Schrift wirklich ernst nimmt und in diesem Sinn eine gute Christin oder ein guter Christ sein will, sollte sich auch bei homosexuellen Beziehungen den misstrauisch kontrollierenden Blick auf biologische Geschlechtshandlungen endgültig verbieten. Es geht um nichts anderes als um die gegenseitige Liebe und vorbehaltlose Treue.

(17. August 2015)

Anmerkungen

[1] Norbert Reck, Im Gefängnis der Begriffe. Gleichgeschlechtliches Verlangen in der katholischen Kirche, in: Regina Ammicht Quinn (Hg.), „Guter“ Sex: Moral, Moderne und die katholische Kirche, Paderborn 2013, 157-173 .

[2] Lexikon für Theologie und Kirche, 3. Auflage, Bd. 9, Freiburg 2000, 685f.

[3] 1 Kor 6,10 polemisiert gegen Unzüchtige und Götzendiener, Ehebrecher und Lustknaben, Knabenschänder, Diebe, Habgierige, Trinker, Lästerer und Räuber; im Lasterkatalog von 1 Tim 1,10 erscheinen Unzüchtige, Knabenschänder, Menschenhändler, ferner Leute die lügen, Meineide schwören und das tun, was gegen die gesunde Lehre verstößt. Gal 5, 19-21 nennt: Unzucht, Unsittlichkeit, ausschweifendes Leben, Götzendienst, Zauberei, Feindschaften, Streit, Eifersucht, Jähzorn, Eigennutz, Spaltungen, Parteiungen, Neid und Missgunst, Trink- und Essgelage. In Röm 1,29 werden als Folge des Unglaubens genannt: Ungerechtigkeit, Schlechtigkeit, Habgier, Bosheit, Neid, Mord, Streit, List und Tücke, Verleumdung und üble Nachrede, Gotteshass, Überheblichkeit, Hochmut, Prahlerei, Kreativität im Bösen und Ungehorsam gegen die Eltern, Unverstand, Haltlosigkeit, Mangel an Liebe und Erbarmen. Sofern man sich die haltlosen Assoziationen von Homosexualität mit Unzucht, Unsittlichkeit, Lustknaben und Knabenschändern verbietet, spielt Homosexualität in diesen Katalogen auch nicht die geringste Rolle.

[4] Verwiesen sei auf die umfassende Aufarbeitung der einschlägigen Schriftstellen im überzeugenden Artikel Wolf Bruske, Sodom und die Schwulen, abrufbar im Internet unter : www.mcc-koeln.de/wp-content/uploads/…/ sodomunddieschwulen.pdf, erschienen als Sodom und die Schwulen in: Zeitschr. für Theologie und Gemeinde (ZThG) 14 (2009), 70-202. Siehe ferner: Lesbisch, schwul und fromm, in: ZThG 16 (2011), 245-268.

[5] „So wahr ich lebe, spricht Gott, Jahwe: deine Schwester Sodom samt ihren Töchtern hat nicht gehandelt, wie du samt deinen Töchtern gehandelt hast. Siehe, das war die Schuld deiner Schwester Sodom: Pracht und Überfluss und sorglose Ruhe wurden ihr und ihren Töchtern zuteil, aber sie haben den Elenden und Armen nicht geholfen; sondern sie wurden übermütig und verübten Frevel vor mir. Da tilgte ich sie hinweg, wie du gesehen hat.“ (Ez 16,48f). In diesem Bezugsrahmen bleibt auch die Nennung von Sodom in Jes 13,19, Jer 50,40, in Zef 2,9 und in Dtn 29,22. Dass in diesen Stellen Standardformeln auftauchen, zeigt auch ein Vergleich Hos 11,8 mit der Erwähnung von Adma und Zebojim.

[6] „Ich brachte eine gewaltige Zerstörung, wie Jahwe einst Sodom und Gomorrha zerstört hat. So wart ihr wie ein Holzscheit, das man aus dem Feuer noch herausholen konnte. Dennoch seid ihr nicht zu mir umgekehrt, spricht der Jahwe.“ (Amos 4,11)

[7] Weitere Stellen bestätigen die gezeigten Befunde. In Röm 9,29 wird Jes 1,9 formelhaft zitiert: „Wenn nicht der Herr Zebaoth uns Nachkommenschaft übriggelassen hätte, wir wären geworden wie Sodom und gleich geworden wie Gomorrha.“ Ähnlich lautet 2 Pt 2,6: „Und er hat die Städte Sodom und Gomorrha zur Zerstörung verurteilt und zu einem Beispiel für künftige Gottlose hingestellt und den gerechten Lot, der durch den ausschweifenden Lebensstil der Zuchtlosen gequält wurde, errettet …“ Dem Ezechiel und dem Amos vergleichbar deuten diese Worte eher auf einen Lebensstil, der über die Maßen luxuriös ist und keine Disziplin mehr kennt; Vergleichbares gilt für die Deutung von „Sodom und Ägypten“ in Off 11,8.

[8] „Als aber die Menschen anfingen, sich auf der Erde zu mehren, und ihnen Töchter geboren wurden, sahen die Gottessöhne, dass die Töchter der Menschen schön waren, und sie nahmen sich zu Frauen, welche sie nur wollten.“ (Gen 6,1f).

[9] Die hier vorgetragene Theorie entspricht einer Mehrheit von Exegeten. Sie bleibt natürlich eine Hypothese, ähnlich der Vermutung, das Schlafen „sie man mit einer Frau schläft“ deute auf die Stellung des Mannes beim Verkehr. Die alte jüdische Legende von Lilith (der ersten Frau Adams) lässt sich zur Begründung dieser Hypothese heranziehen: Lilith wird verworfen, weil sie darauf besteht, beim Geschlechtsakt oben zu liegen. Offensichtlich gilt es als ein Gräuel, wenn ein Mann unten liegt. Ein Mann also, der mit einem anderen Mann „wie mit einer Frau“ schläft, zwingt, diesen, wie eine Frau unten zu liegen. Dass aber verstößt gegen die natürliche Würde des Mannes. Auch dies ist nur eine Hypothese. Entscheidend ist nun nicht die Frage, welche der Hypothesen richtig oder zweifelsfrei beweisbar ist. Entscheidend ist folgendes: Der Hinweis „wie mit einer Frau“ weist daraufhin, dass der Satz nicht von einem homosexuellen Akt an sich handelt, sondern von einer Modifikation, die uns nicht mehr bekannt ist. Deshalb lässt sich mit dem Satz nichts beweisen.

 

Letzte Änderung: 24. April 2019