Verdrängte Blockaden der katholischen Kirche

Was die katholische Kirche noch immer verdrängt

I. HANS KÜNGS ERBE

Am 6. April 2021, heute also vor einer Woche ist Hans Küng verstorben. War er  Kirchenkritiker? Großer Theologe? Streitbarer Geist? Rastloser Sucher? Alle diese Etiketten greifen zu kurz. Hans Küng war ein Multitalent und glänzender Kommunikator, in der Gregoriana mit einem universalen Wissenskanon ausgebildet. Allerdings war ihm klar: Sämtliche Wissenssysteme waren im Umbruch, auch deren theologische Durchdringung war neu zu leisten. Mit ungeheurer Energie und einer glühenden Leidenschaft wollte er die neuen Grenzen ausloten.

Ich beschränke mich hier auf seinen Kampf für eine wahrhaftige, glaubwürdige, schrift- und zeitgemäße Kirche, für die er alles aufs Spiel setzte, und es war – spätestens 1980 – seine Entdeckung, dass die Kirche für die Welt da zu sein hat und nicht umgekehrt. Bei aller Themenvielfalt (Rechtfertigung-, Christus- und Gotteslehre, Leben nach dem Tod, Naturwissenschaften und Kultur, Paradigmentheorie, Weltreligionen, Weltwirtschaft und Weltethos) war es immer wieder die Reform der Kirche, auf die er zurückkam. Konzil und Wiedervereinigung war eines seiner ersten programmatischen Bücher. Vor zehn Jahren erschien sein letzter programmatischer Ruf unter dem beinahe verzweifelten Titel: Ist die Kirche noch zu retten? Zwei Jahre später durchschreitet sein Buch Sieben Päpste. Wie ich sie erlebt habe (2013) noch einmal den Erfahrungshorizont, aus dem Küng agierte. Und in seinem letzten Brief an Papst Franziskus kurz vor Weihnachten 2020 bedauert er, dass die Kirche nicht die Größe habe, ihn zu rehabilitieren. Er verlangte dies nicht um seiner Person, sondern um der Sache willen. Er wusste sich immer als Mitglied seiner konkreten Glaubensgemeinschaft, aber mit ihren Strukturen, ihrer Exklusivität und ihrer Rechthaberei konnte er sich nie versöhnen.

Was Küng schon lange voraussah, ist inzwischen eingetreten: Die römisch-katholische Kirche ist in schwere Wasser geraten und es ist fraglich, ob der Synodale Weg in Deutschland Rettung bringt, denn zuvor müssten folgenschwere Grundentscheidungen aufgearbeitet werden. Sie reichen weit in die Geschichte der Kirche zurück und berühren die innersten Glaubenskonstellationen. Sie machen die Botschaft Jesu unkenntlich und führen heute zu einem massiven Relevanzverlust von Christentum und Kirchen. Wir müssen diese Fehlentwicklungen endlich offen zur Kenntnis nehmen, vielleicht in genauen Analysen aufspüren, sie aus zeitgenössischer Perspektive beurteilen und daraus die notwendigen Folgerungen ziehen.

Diese Verdrängungen lassen sich in viele Facetten aufgliedern. Hier beschränke ich mich – ganz im Geiste von Hans Küng – auf vier zentrale historische Fehlentscheidungen, die sich zu gewaltigen Blockaden aufgetürmt haben. Oft werden sie als Sternstunden des Katholizismus beschrieben, doch das ist ein gewaltiger Irrtum. Allmählich haben sie alle kirchlichen Aktivitäten vergiftet, zu lähmenden Komplexen geführt und jede nachhaltige Erneuerung blockiert, wie verschwiegene Familiengeheimnisse es eben tun.

Solange wir sie nicht hier und jetzt selbstkritisch bearbeiten, wird auch der Synodale Weg keinen Schritt weiterkommen. Ich fürchte, dass dieses Unternehmen nicht entschieden genug in die Tiefe geht. Denn in Wirklichkeit führte uns unsere Geschichte Epoche um Epoche tiefer und unmerklich in eine babylonische Gefangenschaft hinein, die heute in einem vormodernen und weltfremden Sektierertum gipfelt. Ich spreche von (1) einem autoritären Überlegenheitskomplex, (2) einer archaischen Erlösungspraxis, (3) einem toxischen Intimitätszwang und (4) einer panischen Gegenwartsangst. Diese Phänomene sind in ihren strukturellen, sozialen und psychischen Dimensionen eng miteinander vernetzt. Deshalb lassen sie sich nur ganzheitlich, also zusammen auflösen.

II. PATHOLOGISCHE PRÄGUNGEN

1. Autoritärer Überlegenheitskomplex
    (Beherrschung der Strukturen)

Im vierten Jahrhundert mutiert die Kirche von einer prophetischen, aus Gottes Geist lebenden Gemeinschaft zu einer Volks- und Staatskirche. Sie verlegt ihre Freiheitshoffung ins Jenseits und verliert ihre widerständig prophetische Kraft; die purpurgeschmückten Bischöfe fungieren als Staatsbeamte und Ordnungshüter, Belehrer und Bevormunder des unmündigen Volkes. Hans Küng hat diese Entwicklung schon 1967 in Die Kirche analysiert.

Diese Rollen sind den Kirchenführern zur zweiten Natur geworden; ihr Wesensvorrang gegenüber den nur Getauften ist dogmatisch verankert. Noch heute gebärden sich diese (mit Wappen, Mitra und Stab geschmückten) Herren als die Rätsellöser der Welt, als ob sie im Namen Gottes auch die innersten Geheimnisse von Mensch und Welt kontrollieren könnten. So fügten sie sich glänzend in die gesellschaftlichen Vorstellungen eines patriarchalischen Ständestaats ein und zogen aus deren eingefleischten Vorurteilen reichen Nutzen. Dementsprechend hat ein feingesponnenes Netz von Argumenten und Interpretationen die Botschaft Jesu domestiziert, verharmlost und zu einem geschlossenen obrigkeitsfreundlichen Konstrukt verfälscht. Immer sublimer wird der kirchliche Auftrag mit einer Macht verkoppelt, der Menschen sich unterzuordnen haben.

Dies verhöhnt die prophetische Leidenschaft Jesu, der keine Kirche gründen, sondern das Zusammenleben vermenschlichen und einen Neubeginn initiieren wollte. Es gibt keinen „kirchlichen Stifterwillen“ Jesu, sondern seine Lebenspraxis, in der Gottes Wille und Wirklichkeit gegenwärtig sind.

Die aktuellen Folgen dieser Verfälschung sind offensichtlich. Die Überzeugungskraft des christlichen Glaubens ist weitgehend dahin und wider besseres Wissen interpretieren die Kirchen den allgegenwärtigen Säkularisierungsprozess nicht als Machtverfall einer hochorganisierten Kirche, sondern als Glaubensverlust.

Nachhaltige Hilfe bringt in dieser Situation nur die Verabschiedung von unseren kirchlichen Machtverhältnissen. Macht ist nicht als Überordnung zu denken, sondern als sachbegründete, bedingungsoffene und von einer Vision geleitete Partizipation. Sie kann nur von Gemeinschaften ausgehen, die vor Ort agieren und sich die Dienstbereitschaft Jesu zum Maßstab nehmen.

2. Archaische Erlösungspraxis
    (Beherrschung des Glaubens)

Der Übergang von der Spätantike zum Mittelalter führt zu einer unbiblischen und weltpessimistischen Sakralisierung der Kirche. Schon früh hat sie Heiligkeit und Göttlichkeit mit einem Opfertod Christi verkoppelt, der die gesamte sündige Menschheit aus einer Universalschuld rettet. Der zerfallende antike Tempeldienst setzt das Modell des Priesters frei, der – zumal außerhalb der Städte – zur zentralen Figur des kirchlichen Lebens wird. Der Landpriester wird zum geweihten, von magischen Vorstellungen begleiteten Katechismuslehrer und Sakramentenspender.

Die katastrophalen Folgen für die priesterliche Existenz (Vermönchung, Unterordnung unter den Bischof, Pflichtzölibat) sind bekannt, noch schlimmer sind die Folgen für das vorherrschende Menschenbild. Leider blieb die überfällige reformatorische Kritik auf halbem Weg stehen und aktuell propagierte Ökumene beschwört aufs Neue eine archaische, nicht mehr hilfreiche sakrale Struktur, die nicht kritisiert werden darf.

Diese archaische Erlösungspraxis pervertiert die revolutionäre Frohbotschaft Jesu. Er forderte keine Selbsterniedrigung und Opfer, sondern stellte Gottes konsequente Güte und Barmherzigkeit in das Zentrum seiner Botschaft.

Die aktuellen Folgen sind destaströser denn je. Der Kirchenverlust geht mit einer tiefen Verunsicherung in der Frage einher, was Heil, Erlösung und Lebenssinn überhaupt noch bedeuten. Kirchenoffiziell wurden neue Sprach- und Deutungsversuche als Diktatur des Relativismus geschmäht, doch die innere Entfremdung vom offiziellen Christentum ist bis in die Herzen der Menschen durchgedrungen.

Eine wirksame Loslösung von diesem Irrweg geschieht nur durch eine radikale Abkehr von der priesterlichen Heilsmagie, die das katholische Alltagsleben noch weitgehend durchdringt. Sie macht Priester noch immer zu heiligen, weil „geweihten“ Personen. Unsere Gesellschaft braucht aber keine Priester, sondern überzeugungsstarke Zeuginnen und Zeugen, Prophetinnen und Propheten vielleicht, die eine solidarische und befreiende Botschaft leben. Nur unter dieser Voraussetzung kann auch die Eucharistie zu einer lebensbejahenden Danksagung werden, statt einen demütigenden Opfermythos fortzusetzen.

3. Toxischer Intimitätszwang
     (Beherrschung der Seelen)

Die allgemeine Männerherrschaft (spätantike Staatskirche), die pessimistische Leibverachtung (Augustinus), der mittelalterliche Pflichtzölibat (Gregorianische Reformen) und die neuzeitliche Kontrollsucht der Triebwelt (Ignatius von Loyola) haben in ihrer Summe zu einem massiven Interesse der Seelsorger am Innenleben der Gläubigen geführt.

In Verbindung mit ihrem Überlegenheits- und Sakralitätskomplex führte dies zu einem massiv übergriffigen Verhalten gegenüber den „Laien“ und zur tiefen Verachtung der Würde vor allem von Kindern und Frauen. Dazu kam es im Rahmen eines Menschenbildes, das den „geweihten“ Kirchenvertretern Zugriff zu intimsten Regungen verschaffte. Der Akt der Sündenvergebung wurde zur kirchenamtlichen Ohrenbeichte, die Ohrenbeichte zur peinlichen Erforschung der Intimwelt. Die Erschließung und Beeinflussung innerster Regungen galt in Pfarreien wie Klöstern als geachtete pastorale Leistung.

Schließlich waren dem geistigen und körperlichen Missbrauch Tür und Tor geöffnet, der sich in den vergangenen Jahrzehnten im Rückgriff auf Psychologie und Psychoanalyse nur noch verschärfte. Der Zugriff konnte raffinierter werden und die Berufung auf eine göttliche Beichtvollmacht betonierte die Abhängigkeit der „normalen“ Gläubigen.

Dieser Missbrauch verrät in skandalöser Weise die Lebenspraxis Jesu. Sie war von keinem übergriffigen Bevormundungswillen geprägt, sondern von der Hochachtung und tiefen Empathie zu Frauen, Kindern, Verunsicherten und Ausgestoßenen.

Die aktuellen Folgen liegen auf der Hand. Es reicht nicht, die aktuellen Missbrauchs- und Vertuschungsskandale moralisch zu verurteilen. Es gilt, ihre seelischen und ideologischen Grundlagen offenzulegen, die sicher bis zu Augustinus und den mittelalterlichen Beichtbüchern zurückreichen. Neben dem intensiv diskutierten Missbrauch von Kindern und Jugendlichen gab und gibt es den noch immer verborgenen, offenen und sublimen Missbrauch von Frauen in Klöstern, Pfarrhäusern und kirchlichen Gemeindehäusern, zumal in neueren kirchlichen Gemeinschaften. Als jüngste Beispiele seien nur die Vorgänge in der Schönstattbewegung und in der Integrierten Gemeinde genannt.

Die Lösung von dieser menschenverachtenden Entmündigung muss mit einer grundlegenden Kehrtwende der hierarchischen Bevormundungsmentalität führen. Ein christlicher Lebensstil lebt nicht aus dem Führungsanspruch von Besserwissenden, sondern aus geschwisterlicher Hochachtung und dem Einsatz für eine Freiheit, die alle Tendenzen zur Unterordnung entlarvt.

4. Panische Gegenwartsangst
    (Beherrschung des Denkens)

Mit dem Anbruch der Moderne verweigert die Hierarchie den prägenden Sektoren der neuen Gesellschaft (Demokratie, Natur- und Humanwissenschaften, säkulare Kunst) und ihren Errungenschaften (Meinungsfreiheit, kritisches Denken, evidenzba­sierte Erkenntnis) ihre Solidarität. Ihr überlieferter Lehr- und Leitungsanspruch mutiert zu intellektueller Rechthaberei und moralischer Belehrungsmanie. Unfehlbarkeits- und Herrschaftsansprüche werden dogmatisiert, die Nicht-Kleriker vollends entmündigt. Der alte Überlegenheitskomplex mutiert zum dialogunfähigen, kirchenrechtlich abgesicherten Absolutismus. Ein rigider Sakramentalismus stützt ihn ab.

Damit ist der apokalyptische Freiheitswille Jesu vollends erstickt. Um der Menschen willen warf Jesus störende und menschenfeindliche Gewohnheiten so konsequent über Bord, dass er sich politisch, religiös und spirituell zwischen alle Stühle setzte. Man erkannte ihm selbst sein Judesein ab. Sein Aufruf zur „Umkehr“ ist gerade kein Appell zu Erniedrigung und Unterwerfung, sondern zu fundamentalem Aufbruch und Neubeginn.

In der nachkonziliaren Ära steigert sich diese Panik geradezu zwanghaft, man denke nur an das Opus Dei, die Legionäre Christi und an starke kuriale Kräfte. In ihrem Sog haben sich die offiziellen Institutionen bis hin zur Verachtung von Mensch und Gesellschaft verkrampft; die Bischöfe sind den antimodernen Systemregeln treu geblieben. Selbst Papst Franziskus fehlen die Einsicht oder die Kraft, die alten Ketten zu zerschlagen.

Diese menschen-, religions- und jesusfeindlichen Verhärtungen hinterlassen neben einer entkirchlichten Gesellschaft auch einen massiven Exodus aus den Konfessionen. Dabei sollten wir nicht für eine Rückkehr unter mühsam renovierte Kirchendächer kämpfen, sondern die morbid gewordene Kirchenstruktur zerschlagen. Wie andere, so haben sich auch christliche Gemeinschaften demokratischen, geschwisterlichen und weltsolidarischen Regeln zu unterwerfen.

III. WAS TUN?

1. Nicht Symptome kurieren, sondern die Wurzeln sanieren

Was folgt daraus? Wenn ich mich nicht täusche, betreiben die aktuell diskutierten Reformvorschläge (etwa beim Synodalen Weg) bloße Symptom- und Symbolpolitik. Diese bleibt wirkungslos, solange sie nicht vom jesuanischen Freiheitsimpuls ausgeht, der geheiligte Strukturen von innen her zerbricht. Die Maßstäbe der Zukunft liegen nicht in einer beruhigten Frömmigkeit, sondern in der dramatisch explosiven Umkehrung der herrschenden, auch der christlichen Gemeinschaftsverhältnisse.

 Uns muss erst klar werden, dass wir nichts verstanden haben
– vom säkularen Jesus, der keine Kirche wollte,
– vom systembrechenden Messias, der Opfer und Priestertum durch Barmherzigkeit ersetzte,
– vom Menschensohn, der die Gottesliebe in der Nächstenliebe verortete, sowie
– vom Auferstandenen, der von der göttlichen Kraft aller Menschen zeugt und Macht durch eine zugewandte Autorität ersetzt.

Die Folgen einer erfolgreichen Wurzelsanierung sind unabsehbar. Aus guten Gründen zerbrechen gerade unsere Kirchen-, Konfessions-, Lehr- und Heiligungskon­strukte. Dasselbe gilt für unterstützende Rechts-, Staats- und Finanzstrukturen. Im Lichte einer neu erkannten Menschlichkeit erprobt das „Gottesvolk“ in offenen Gemeinschaften schon jetzt neue Formen des Zusammenlebens. Das ist ein anstrengender, kaum wahrgenommener Prozess, denn Freiheit ist nur im umfassenden Kampf gegen alle Formen von Unfreiheit zu gewinnen.

Diese anspruchsvolle Neubesinnung hat an der Basis, d.h. bei den Menschen zu beginnen, die mitten im Leben (in Netzwerken menschlicher Beziehungen und der Weltgestaltung) stehen. Der Botschaft Jesu nachzufolgen, die Zeitzeichen von humanen Maßstäben her zu entschlüsseln und den universalen weltethischen Herausforderungen konsequent standzuhalten, das alles ist ein mühsamer Prozess, der nur von der Sache her zu steuern ist. Nicht Identitätssicherung nach innen, sondern Empathie nach außen ist das erste Gebot.

2. Falls der Synodale Weg misslingt …

Die bislang diskutierten Reformschritte des Synodalen Wegs nehmen die grundlegenden Verdrängungen des abendländischen Katholizismus nicht in den Blick:
– den seit 1700 Jahren gewachsenen Überlegenheitskomplex der Purpurträger,
– die magische Erlösungsidee einer archaischen Priesterkirche,
– den tief verwurzelten Respektmangel vor der menschlichen Würde und
– die Gegenwartsangst, von der sich noch Viele jagen lassen.

Mit wachsender Komplexität und gegenseitiger Durchdringung haben sie zu tödlichen Systemzwängen geführt, die sich nur durch konsequente Tiefenarbeit auflösen lassen. Das aktuelle Kirchensystem erinnert mich an den Großinquisitor von Fjodor Dostojewski, der den Ruhestörer Jesus ins Verlies werfen lässt, um ihn als „schlimmsten aller Ketzer“ auf dem Schafott enden zu lassen.

Sobald der Synode Weg scheitert, sollten wir endgültig aus dem Hamsterrad erfolgloser Kirchenkritik aussteigen und in säkularer Freiheit selbst mit dem Experiment einer gelebten Jesusnachfolge beginnen. Dieser Schritt wird nicht einfach sein, denn er erschüttert nachhaltig unsere gewohnte Identität. Doch wir müssen uns nicht fürchten; neue konfessions-, religions- und weltoffene Gemeinschaften, die sich selbst zu christlichem Handeln ermächtigen, gedeihen schon jetzt im Humus eines brachliegenden, von den Kirchen nicht mehr bearbeiteten Mutterbodens.

Am Schluss seines Buches Ist die Kirche noch zu retten? stellt Hans Küng genau diese Frage: „Ist die Kirche noch zu retten?“ Er antwortet: „Ich habe die Hoffnung nicht aufgegeben, dass sie überleben wird.“ Diese Frage und diese Hoffnung beschäftigten ihn in den letzten Tagen seines Lebens intensiv. Es ist an uns, das Erbe dieses Vorkämpfers für eine erneuerte Kirche fortzuführen.

Basistext für das „Gespräch am Jakobsbrunnen“ von Wir sind Kirche online am 13.04.2021